SUVARINO - WIE ICH ZU MEINEM VOLLBLÜTER GEKOMMEN BIN IST EINE LANGE GESCHICHTE

Suvarino ist 1991  geboren und angeblich die ersten 3 Jahre bei seinem Züchter in einem Obstgarten mit einem Pony und einem Esel aufgewachsen. Das war auch der vermutete Grund, warum er auf der Rennbahn nicht viel geleistet hat. Soweit ich weiß, ist er 3 mal auf der A- Bahn gestartet, ist aber unter ferner liefen ins Ziel gekommen. Dann haben sie ihn auf der B- Bahn gehen lassen und da hatte Suvarino seine eigene Technik. Die erste Runde das Feld um 8 oder 9 Längen hinter sich gelassen, aber dann hatte er keine Lust mehr und hat sich lieber die Gegend und die Zuschauer angesehen. Und so kam er dann mit 10 Längen hinter dem ganzen Feld als letzter ins Ziel. Aber dafür als rundenschnellstes Pferd.

Suvarino hatte einer Besitzergemeinschaft gehört und die waren schon Monate mit der Stallmiete und den Trainingskosten im Verzug. Deshalb hat der Stallbesitzer ihn am 01.09.1995 verkauft. In seinem neuen Zuhause hatte er Box mit Weidegang, aber das Leben in der Box war ihm zu langweilig und er begann zu koppen bzw. tat er dies dann verstärkt. Die mangelnde Bewegung in der Box und das Koppen brachten mehrere schwere Koliken mit sich, die Suvarino aber ohne OP überstand. Die Besitzerin ließ ihn Kopperoperieren, was aber nichts brachte. Meiner Meinung nach bekämpft man mit einer Kopper- OP nur die Symptome, nicht aber die Ursachen.

Das letzte Jahr, bevor sie sich aus Geld/ Zeitgründen zum Verkauf entschloss, wurde Suvarino nicht sehr viel geritten. 

Im Juli 2000 hat sich meine Tante entschieden reiten zu lernen und ihn gekauft. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt noch in Ho Chi Minh Stadt/ Vietnam, wo ich als Supervisor für einen Trickfilm tätig war.

Als ich hörte, daß sie sich ein Pferd gekauft hatte, wußte ich irgendwie, daß es meins sein würde. Als die ersten Fotos von Suvarino bei mir per e-mail eintrafen war`s um mich geschehen. Und das, obwohl er zu diesem Zeitpunkt nicht gerade eine Schönheit war, Zwanghufe hatte und von Muskeln nichts zu sehen war. 

Am 15.08.2000 habe ich ihn meiner Tante (die nicht so gut mit ihm klarkam) abgekauft, ihn auf Barhuf/ Offenstallhaltung umgestellt, was nach  anfänglichen Stoffwechselproblemen mittlerweile prima klappt. Er lebt jetzt in Berlin/ Teltow in einer Gruppe von insgesamt 4 Wallachen, er koppt kaum noch (wenn dann hauptsächlich in Verbindung mit Futter), keiner hat sich bei ihm "angesteckt“, um einmal mehr dieser Mähr zu widersprechen.

Mittlerweile sieht er wieder gesund aus, obwohl ich langsam bezweifle, daß er jemals dick sein wird; er kommt gut durch die Fellwechsel, und das Fell ist mittlerweile auch für ein Offenstallpferd von ganz ordentlicher Qualität. 

Gute Voraussetzungen, denn ich will mit ihm die volle Strecke von Hoppegarten aus nach Bad Doberan gehen.

Mitmachen will ich, weil wir Beide einfach am liebsten durch die Gegend bummeln, und er ein supersicheres, zuverlässiges Freizeipferd ist und ich die Idee gut finde Vollblüter als Freizeitpferde zu promoten. Ich bin zwar sehr zufällig auf einen Vollblüter gekommen, bin aber trotzdem sehr begeistert.

Es sind sehr intelligente Tiere die es verdienen ein Leben nach der Rennbahnkarriere zu bekommen.